Pfingsten – das Fundament
Für mich immer wieder sehr eindrücklich hat der schwäbische Künstlerpfarrer Sieger Köder die Kirche als ein Haus mit vielen offenen Fenstern ins Bild gebracht.
Das Fundament ist das Pfingstereignis: traurige und verängstigte Jünger beten und erfahren die Kraft des Hl. Geistes: Sie gehen hinaus, allen voran Petrus, und predigen voll Begeisterung das Evangelium den Menschen.
In der ersten Etage sehen wir, dass verschiedenen Konfessionen die gleiche Botschaft an die Auferstehung in der einen christlichen Kirche verkünden. Links der evangelische Pastor und Märtyrer Dietrich Bonhoeffer mit der Bibel, in der Mitte der griechische Patriarch Athenagoras mit der Osterkerze und rechts Papst Johannes XXIII., der mit dem letzten Konzil die Fenster der katholischen Kirche weit geöffnet hat.
In der nächsten Etage ein Jugendlicher, der auf die bekennende Jugend im Dritten Reich hinweist, die sich mutig mit dem Christus-Banner zu ihrem wahren Führer bekannt hat. Zwei Jugendliche demonstrieren mit einem Schalom-Transparent für den Frieden. Heute ganz sicher auch für den Frieden mit der Natur, der Bewahrung unserer Schöpfung. Einer schwenkt fröhlich das Weihrauchfass, „er macht Dampf in einem Haus, in dem es nicht immer nach Geist Gottes‚ riecht‘“ (Theo Schmidkonz SJ).
Die obersten Fenster sind leer. Unsere Fenster. Wie erleben wir heute – und morgen – unsere Kirche? Wie können Menschen heute – und morgen – durch uns den lebendigen Geist Gottes erfahren?
Ich wünsche uns diesen Heiligen Geist, der uns jeden Tag helfen will, gut zu leben,
Markus Pfeiffer, Pfarrer.
Bild nach: Sieger Köder, Pfingsten