Pontifikalamt mit Bischof Dr. Klaus Krämer
Der Bischof erinnerte in seiner Predigt, wie viele Gläubige über die Jahrhunderte hinweg im Deutschordensmünster Hoffnung und Lebenskraft aus dem Glauben schöpften. Athos-Ensemble, Heilbronner Kantatenorchester und Chor am Deutschordensmünster berührten mit der wunderbaren Jubelmesse von Carl M. von Weber die Herzen der großen Gottesdienstgemeinde.
Nach einem gemeinsamen Mittagessen führte Dr. Joachim Hennze in einem spannenden Vortag anhand historischer Bilder aus, wie es zu der prächtigen barocken Renovation des Deutschordensmünsters 1725 anlässlich des 500-jährigen Jubiläums kam.
Viele trugen dazu bei, dass der Festtag zu einem so beeindruckenden Zeichen der gemeinsamen Hoffnung wurde. Vergelt’s Gott!
Gottesdienst aller Deutschordensgemeinden des Dekanates Heilbronn-Neckarsulm
Mit einem Gottesdienst im Großen Deutschhof begingen die Deutschordensgemeinden des Dekanats Heilbronn-Neckarsulm das 800-jährige Jubiläum des Deutschen Ordens in Heilbronn. Die Musikkapelle St. Martinus aus der Deutschordensgemeinde Sontheim gestaltete ihn festlich mit.
Aus fast allen Gemeinden waren Gläubige da:
- Sontheim mit Pfarrer Markus Pfeiffer
- Duttenberg, Offenau, Untergriesheim, Hagenbach, Jagstfeld mit ihren Pfarrern Volker Keith und Pater Saju
- Stockheim mit Pfarrer Oliver Westerhold
- Erlenbach und Binswangen mit Pfarrer Walter Ruoß
- Kochertürn mit Pater Dr. Reji John
- Oedheim und Degmarn mit Diakon Gregor Haag
- Neckarsulm mit der Leiterin der STADTKIRCHE Hermine Baur-Ihle
- Gundelsheim und Höchstberg
- Kirchhausen
Anschließend sorgten treue Helfer aus der Deutschordensgemeine dafür, dass man bei Essen und Trinken zusammenbleiben konnte.
In einer Zeit des Umbruchs und Neugestaltens tat die gegenseitige Stärkung im Glauben gut.
Pfarrer Roland Rossnagel
Fotos: Michael Denz
Fronleichnamsfest aller Heilbronner Kirchengemeinden
Es war ein wirksames Zeichen in unsere Stadt hinein
Trotz und gerade in den momentanen Unsicherheiten der Welt setzten alle deutschen und muttersprachlichen katholischen Gemeinden ein eindrucksvolles Zeichen Ihrer Hoffnung auf Gott. Dem festlichen Gottesdienst auf der Neckarbühne schloss sich eine eindrucksvolle Prozession an. Die Musikkapelle St. Martinus und Kirchenmusikdirektor Michael Saum halfen mit ihrem Musizieren, dass alle leicht zusammenfanden.
Die Pfadfinder regten mir ihrem besonders gestalteten Bodenbild im Deutschhof zum Nachdenken über den Frieden an. Fleißige Helferinnen und Helfer aus Böckingen legten einen wunderschönen Blumenteppich am Hafenmarkt und betonten, wie wichtig es ist, täglich das Smartphone auch einmal auszuschalten und offline zu sein, um miteinander und Gott ins Gespräch zu kommen. Die Engagierten aus Kirchhausen und der SE Über dem Salzgrund gestalteten ebenso einen prächtigen Blumenteppich auf dem Kiliansplatz und nahmen das Motto des Heiligen Jahres auf. Sie zeigten auf, wie ein Leben in der Hoffnung auf Gott den Alltag bereichert.
Das anschließende frohe Beisammensein vieler Sprachen und Generationen im Deutschhof zeigte eindrücklich, wie der Glaube an Gott alle eint. Natürlich trugen kühle Getränken und schmackhaftes Essen dazu bei.
Ich danke Herrn Dylewski und Herrn Rapisarda, bei denen die Gesamtleitung lag und allen, die sie unterstützten. Allen, die auf irgendeine Weise mitgemacht, mitgefeiert, mitgeglaubt haben, (Ministranten, Ordnern, Mesnern, Himmel-Trägerinnen und -Trägern, Auf- und Abbauern) sage ich ein herzliches „Vergelt’s Gott“.
Ihr Pfarrer Roland Rossnagel
Bilder: Michael Denz
Gemeindefahrt Polen 2025
Großartig! Voller großartiger Eindrücke kehrte unsere Reisegruppe von einer vollgepackten Woche nach Heilbronn zurück.
Mit ein paar Impressionen möchte ich Sie an der Reise anlässlich unseres 800 Jahre Jubiläums des Deutschordens teilhaben lassen.
Im Bus begannen wir immer mit einem Morgenimpuls von Pfarrer Rossnagel. Das Ehepaar Saum stimmte die Lieder dazu an. So konnten wir die Erlebnisse im Licht unseres Glaubens betrachten.
Die Marienburg als langjährige Residenz und Machtzentrum des Deutschordens war das Herzstück unserer Reise. Der größte gotische Burgenkomplex der Welt wird immer noch stückweise restauriert. Die Backsteinburg erhebt sich majestätisch an der Nogat. Auf der anderen Seite begrüßt eine riesige Mutter Gottes die Reisenden.
In Danzig bewunderten wir die liebevoll restaurierte Altstadt. Die neuen Bauten wurden auf den alten Fundamenten hochgezogen und gliedern sich wunderschön ins Stadtbild ein.
In der Basilika von Oliwa (Stadtteil in Danzig) spielte unser Kirchenmusikdirektor Herr Saum einige bekannte Stücke mit der Unterstützung des dortigen Organisten. Plötzlich bewegten sich die Köpfe der Engelsfiguren, sowie ihre Instrumente, die Putenengel schellten in der Hand mit Glöckchen und die Gestirne drehten sich. Ohren, Augen und Herzen wurden berührt.
Es gab noch vieles mehr von dem ich Ihnen berichten könnte. Sprechen Sie gerne den Pfarrer Rossnagel, mich und die weiteren Mitreisenden an. Diese werden sicherlich mit Freude über die Gemeindereise berichten.
Einen herzlichen Dank möchte ich noch an Bogdan richten, der uns überall sicher hingefahren hat und zusätzlich wie ein guter Gastwirt versorgte.
Ihr Pastoralreferent,
Philipp Knopik
Vernissage
der Wanderausstellung „Lebendiger Orden mit großer Tradition – die Geschichte des Deutschen Ordens 1190 bis heute“
Die Ausstellung ist bis zum 7. März 2025 zu den Öffnungszeiten der vhs Heilbronn im Deutschhof zu sehen.
Pontifikalamt und Podiumsgespräch zur Eröffnung des Festjahres
→ 9. Februar –
Pontifikalamt zur Eröffnung des Festjahres
„800 Jahre Deutscher Orden in Heilbronn“
zum Anschauen auf YouTube
Bericht der Heilbronner Stimme:
Geistliche und ritterliche Tradition
HEILBRONN In 800 Jahren waren Stadt und Deutschorden nicht immer Freunde
Von unserem Redakteur Frank Wittmer
Viele Jahrhunderte lang waren die Stadt Heilbronn und der Deutsche Orden eher Konkurrenten. In einem spannenden und humorvollen Bogen schlug eine hochkarätig besetzte Diskussionsrunde den Bogen vom Mittelalter in die Gegenwart.
Nach dem Pontifikalamt im Deutschordensmünster – dem einzigen, das ihm bekannt sei, so Hochmeister und Generalabt Frank Bayard – gab es im Gemeindehaus die Speisung der hungrigen Gemeinde. Nach Böckinger „Feldgschrei“, was eine habhafte Brühe mit Bohnen, Karotten und Spätzle ist, wurde noch der Geist im Gespräch gestärkt. Pfarrer Roland Rossnagel hatte den früheren Leiter des Stadtarchivs Christhard Schrenk für die humorvolle wie kenntnisreiche Moderation gewinnen können.
Historie Seine Nachfolgerin Miriam Eberlein erwies sich als hervorragende Vermittlerin geschichtlicher Fakten und erzählte von den Anfängen vor 800 Jahren, über die man wenig wisse. Von der Schenkung der Luitgard von Dürn bis zum Übergang des Deutschhofs an die Stadt Heilbronn waren sich die beiden Kontrahenten keineswegs immer grün. „Man hat sich zwischendurch aber auch ordentlich benommen“, meinte Eberlein.
Im Jahr 1333 habe man dem Deutschen Orden mit dem Neckar-Privileg sprichwörtlich das Wasser abgegraben und so die wirtschaftliche Entwicklung der Stadt Heilbronn beflügelt. Bei der „betreuten Plünderung“ der Deutschordens-Gemeinschaft nach dem Weinsberger Blutostern vor 500 Jahren seien auch Ratsherren beteiligt gewesen.
Humorvoll betrachtete man auch die 120-jährige Verspätung bei der Einführung des Gregorianischen Kalenders. Zwischen Deutschhof und Stadt lagen zehn Tage Zeitunterschied. „Das ging alles durcheinander. Die einen fasten noch, die anderen feiern schon, das kann ziemlich schwierig werden.“
Aber auch Hochmeister Frank Bayard trug zum Schmunzeln bei. Auf Schrenks Frage, ob die heutigen Ordensbrüder noch mit dem Pferd reiten, antwortete er: „Die wenigsten wären so belastbar. Da würde das Gejammer schon im Hof losgehen.“ Er bedauere, „dass die ritterlichen Tugenden eliminiert wurden“, aber der Grundsatz „Not sehen und helfen“ gelte immer noch für die 75 Brüder, 64 Schwestern und rund 950 Familiaren, die sich in vielfältiger Weise vom Kinder- bis Pflegeheim, dem Schuldienst oder in der Suchthilfe engagieren. „Da wird sehr viel sozial Karitatives im Alltag versucht.“
Historiker Jörg Seiler hob auf die Wandlungsfähigkeit des Deutschen Ordens ab. Schon im Mittelalter „hochmodern“ dem Kaiser und dem Reich zugetan, habe er auch der Stadt den Weg in die Zukunft bereitet. Die Spendenfreudigkeit der Adligen hing mit dem erhofften Seelenheil zusammen. „Warum sollte man sonst sein Geld hergeben?“ Rossnagel fand die Idee gut, und würde sich heute auch wieder mehr Spendenbereitschaft wünschen. „Wir kommen ja mit unserem Pflegesystem an die Grenzen. Mit Geld allein funktioniert das nicht. Man braucht eine geistige Motivation.“
Nach der Reformation habe es auch evangelische Ritter gegeben, berichtete Frank Bayard. In Heilbronn war es den Bürgern dagegen verboten, die katholischen Gottesdienste im Deutschhof zu besuchen. Sogar das Haupttor wurde vom Rat der Stadt verriegelt.
Heute ist man gut Freund, schließlich sind ja Stadtarchiv und Museen dort eingezogen, wo früher die Ritter lebten. Warum die einstige Marienkirche nun aber Peter und Paul heißt, und ob es vor 1225 schon eine Siedlung im Deutschhof gab, das sind Themen, welche die Historiker noch erkunden können.


















































































































































































































































