Als katholische Kindertagesstätte haben wir uns gezielt Schwerpunkte gesucht, die wir Ihnen im Folgenden näher vorstellen möchten. Sie erhalten hier Informationen …
- zur Eingewöhnungsphase,
- zur religiösen Erziehung,
- zum situationsorientierten Arbeiten (Situationsansatz),
- zum Ansatz des teiloffenen Konzepts und
- zur Waldpädagogik.
Die Eingewöhnungsphase
Loslassen ist schwer
von Elke Leger
“Mama, nicht weggehen!” Wie ein Messer schneidet dieser geschluchzte Satz ins Herz. Da stehen sie nun, die beiden, inmitten fröhlich tobender Kinder und freundlicher Erzieherinnen, die nur darauf zu warten scheinen, dass das Abschiedszeremoniell bald beendet ist und sie alle Schützlinge um sich scharen können. Was tun? Das Kind schnappen und wieder nach Hause fahren? Es weinend zurück lassen? So sehr haben die beiden sich doch auf den Kindergartenbeginn gefreut! Das Kind war neugierig auf die vielen neuen Freunde und die netten Erzieherinnen, schleppte ständig die neue Kindergarten-Tasche mit sich herum und fühlte sich so groß und stolz, fast wie ein Schulkind. Die Mutter freute sich auf einige freie Stunden am Vormittag. Und nun das! Mit so viel Schmerz beim Abschied hatten beide nicht gerechnet.
Für die Kinder ist der Eintritt in die Kindertageseinrichtung ein wesentlicher Lebenseinschnitt, der eine große Unsicherheit mit sich bringt. Hier treffen sie auf eine völlig fremde Umgebung, mit vielen unbekannten Personen und anderen Regeln als zuhause. Um ihnen diesen großen Schritt zu erleichtern, brauchen wir Ihre Hilfe und Unterstützung. Sie sind in dieser ersten Zeit mit in der KiTa dabei und bieten Ihrem Kind emotionalen Rückhalt in der fremden Umgebung. Wir arbeiten nach dem Berliner Eingewöhnungsmodell.
Religiöse Erziehung
Das Hinführen zum Glauben sehen wir nicht als isoliertes Thema an, da religiöse Elemente in allen Bereichen unserer pädagogischen Arbeit einwirken. Religiöse Grundhaltungen werden im täglichen Miteinander erfahrbar gemacht. Neben dem Erzählen biblischer Geschichten und dem Beten vor dem Essen, begleiten uns auch die religiösen Feste wie Erntedank, St. Martin, Weihnachten und Ostern in unserem Kindergartenalltag.
Situationsansatz
„Manchmal ist es nicht so einfach, Dinge das erste Mal zu tun. Aber wenn Du mir Zeit gibst und mich ernst nimmst, dann habe ich Mut und lerne schnell.“
„Die Aufgabe ist es nicht ein Kind zu formen, sondern ihm zu erlauben, sich zu offenbaren. (Maria Montessori)“
Situationsorientiert Arbeiten heißt für uns, das Kind da abzuholen, wo es steht. Das funktioniert durch regelmäßiges Beobachten, durch das Interesse und Einplanen ihrer Themen und Stärken in unseren pädagogischen Alltag. Die Erzieherin nimmt die Rolle der Begleiterin ein:
- Die, die Kinder ernst nimmt und sie am Alltag teilhaben lässt.
- Die ihnen Verantwortungsbereiche überlässt.
- Die ihnen Anreize gibt und die Kinder zum aktiven Tun motiviert.
- Die da ist, wenn man sie braucht.
- Die den Kindern Zeit zugesteht ihre Wege zu suchen.
Teilsoffenes Konzept
Unsere Türen sind nicht verschlossen – Die Kinder habe die Gelegenheit im ganzen Haus ihre Lernerfahrungen zu machen. Die Räume in der KiTa sind mit verschiedenen Funktionsbereichen wie z.B. Mathematikbereich, Konstruktionsbereich, Forscherecke, Malatelier usw. ausgestattet. Die Kinder können in den Freispielphasen vor und nach dem Morgenkreis bis zum gemeinsamen Mittagessen auf ihre Entdeckungsreise durch das Haus gehen. Die Kinder unter drei Jahren finden die verschiedenen Bereiche in ihrem Zimmer, so müssen sie ihr sicheres Basislagern nicht verlassen und haben dennoch alle Lernmöglichkeiten –für „Mutige“ sind aber auch hier die Türe geöffnet.
Durch die freie Auswahl des Spielort, des Spielpartners, des Spielthemas, der Spielsachen und der Spieldauer, lernt das Kind vor allem selbstständiges Handeln und Verantwortung zu übernehmen für die Kinder, den Raum und Materialien, die es ausgewählt hat.
Waldpädagogik
Es ist unsere Aufgabe Kindern „Räume“ zu schaffen, in denen sie die Welt mit allen Sinnen erfahren können. Räume zu zeigen, die offen sind, herausfordernd, beeindruckend und bestechend durch die Vielzahl von Bildungs- und Entwicklungsmöglichkeiten. Diese Gegebenheiten und viel Platz für freie Bewegung, das bietet uns der „Raum“ Wald und deshalb sagen wir – „Lasst uns gehen und den Wald entdecken!“
Das Berliner Eingewöhnungsmodell
Eingewöhnungskonzept für die Kindertageseinrichtungen der katholischen Gesamtkirchengemeinde Heilbronn
Stand Juli 2010
Aller Anfang ist …?!
Ihr Kind kommt zu uns in die Kindertages-einrichtung. Sie vertrauen uns Ihren größten Schatz, Ihr Kind, an. Für Ihr Kind bedeutet der Eintritt in eine außerfamiliäre Betreuung eine wichtige Entwicklungsaufgabe. Es löst sich zeitweise von seiner Hauptbezugsperson und lernt, sich auf neue Bezugs-personen einzulassen. Diese erste Zeit betrachten wir als Eingewöhnungszeit.
Sie stellt einen wichtigen, oft sehr gefühls-beladenen Zeitraum dar, der von Unsicherheit, Kummer, Angst oder Stress begleitet sein kann. Um dem Entgegenzuwirken, ist uns eine intensive Eingewöhnungszeit wichtig. Das bedeutet, dass das Kind in dieser Zeit von einer ihm vertrauten Person (meist ein Elternteil) in unserer Einrichtung begleitet wird. Unsere Grundlage für die Eingewöhnung ist das „Berliner Eingewöhnungsmodell“.
Wir verfolgen damit das Ziel, zu Ihrem Kind von Anfang an eine emotionale und kon-tinuierliche Bindung aufzubauen.
Ihr Kind soll bei uns inneren Halt, Schutz, Sicherheit und Geborgenheit erfahren – das Fundament für eine gesunde Weiterentwicklung der Fähigkeiten Ihres Kindes.
Das „Berliner Eingewöhnungsmodell“ – was verbirgt sich dahinter?
Die ersten drei Tage:
Sie verbringen gemeinsam mit Ihrem Kind 1-2 Stunden in der Kita. Danach verlassen Sie gemeinsam unsere Einrichtung.
Verhalten der Bezugsperson:
Sie sind eher passiv und bieten Ihrem Kind einen „sicheren Hafen“.
Das heißt, Sie lassen Nähe zu Ihnen zu, wenn Ihr Kind das Bedürfnis nach Schutz und Geborgenheit äußert. Sie beschäftigen sich nicht mit anderen Dingen.
Verhalten der Erzieherin:
Sie nimmt vorsichtig Kontakt zu Ihrem Kind auf.
Wichtig:
In den ersten drei Tagen findet kein Trennungsversuch statt!
Nach dem dritten Tag gibt Ihnen die Erzieherin Rückmeldung über den weiteren Verlauf der Eingewöhnung.
Dadurch wird das Beziehungsdreieck aufgebaut
Der 4. Tag:
Der erste mögliche Trennungsversuch:
Sie kommen mit Ihrem Kind in die Kita. Sie bleiben einige Minuten, verabschieden sich von Ihrem Kind und verlassen den Raum (ca. 30 min.).
Die Reaktionen Ihres Kindes sind Kriterium für die Fortsetzung oder den Abbruch des Trennungsversuches!
- Gleichmütiges, an der Umwelt interessiertes Verhalten des Kindes:30 min. Trennung!
- Kind weint, lässt sich trösten: 30 min. Trennung!
- Verstörtes Verhalten, lang andauerndes Schreien oder erstarrte Körperhaltung: sofortiger Abbruch der Trennung!
Wichtig:
Die Erzieherin teilt Ihnen Ihre Wahrnehmung mit und spricht mit Ihnen das weitere individuelle Vorgehen der Eingewöhnung ab.
Die Eingewöhnung ist abgeschlossen:
- Ihr Kind akzeptiert die Erzieherin als „sicheren Hafen“ und lässt zu, dass die Erzieherin seine Bedürfnisse befriedigt,z.B.: sich trösten lässt, sich wickeln und füttern lässt.
- Wenn Ihr Kind gegen Ihren Weggang protestiert, weint, sich dann aber von der Erzieherin trösten lässt und in guter Stimmung weiterspielt.
Die Erzieherin vereinbart mit Ihnen nach der Eingewöhnung einen Termin für ein Elterngespräch, um auf die Eingewöhnung zurückzublicken.
Pfarrbüro St. Augustinus
Katholische Kirchengemeinde
St. Augustinus
Goethestraße 75
74076 Heilbronn
07131 / 7413099
StAugustinus.Heilbronn@drs.de
Öffnungszeiten
Dienstag und Mittwoch
9.00 – 12.00 Uhr
Donnerstag und Freitag
14.30 – 17.00 Uhr
Bankverbindung
DE02 6205 0000 0000 0029 05
Stichwort “St. Augustinus”
Kreissparkasse Heilbronn
BIC: HEISDE66XXX